Genuss-Biketour

15. bis 23. September 2018

Danke für den folgenden Bericht an Gitti!

Samstag

Am Samstag erfolgte die teilweise gemeinsame Anreise mit dem DAV-Bus. Manche der Mitreisenden kamen mit dem privaten PKW nach Percha bei Bruneck. Das Hotel Sonnblick wurde dieses Jahr teilweise neu renoviert und bot uns allen eine traumhafte Dachterrasse mit Whirlpool, Sonnenliegen und diversen Saunen. Im Keller des Hauses wurden auch neue Saunen eingebaut. Wer das Haus noch von vorher kannte, war höchst erfreut. Die Zimmer waren mehr als großzügig und alle waren der einstimmigen Meinung, hier könnte man es länger aushalten als eine Nacht.

Die Fahrzeuge wurden in einem benachbarten Grundstück für eine Woche abgestellt. Nach einem fantastischen Abendessen gab uns Gerhard noch Details für die kommende Woche bekannt. Um gleich perfekt gekleidet die Tour am nächsten Morgen zu starten, gab es für jeden passende Funktionsshirts ausgehändigt.

Sonntag

Wir starteten nach einem Bike-Check von Percha. Fotoshooting natürlich obligatorisch. Ziel unserer Tagestour war der „Pragser Wildsee“ auf 1500m NN. Die ca. 700 Höhenmeter wurden aufgrund der nicht wirklich schlimmen Steigung und der fast immer vorhandenen Teerstraße leicht bewältigt. Die Bezeichnung des Sees als „Perle der Dolomitenseen“ trifft wirklich zu. Auch wenn dort viele Touristen das Parken der Bikes, das Gucken, das Essen und Landschaft genießen etwas erschweren, war es doch ein toller Eindruck, die vielen Boote, die Berge im Hintergrund zu sehen. Die Filmkulisse für den „Terence Hill Film“ hat auch uns gefallen. Die Rückfahrt konnte entweder auf der Teerstraße oder auf dem flowigen Trail genossen werden. Einige haben es tatsächlich geschafft eine kleine Pfütze für ein verdrecktes Rad zu erwischen und dabei auch ein paar Touristen auf die Seite zu scheuchen. Ziel unseres Tages war Toblach. Das Apparthotel Germania am Ende des Ortes, quasi am Eingang in das Höhlensteintal gelegen, hat uns diese Nacht beherbergt.

Montag

Am Morgen ging es nach einem leckeren Frühstück los Richtung Toblachsee und weiter zum Soldatenfriedhof. Nachdem es nachts geregnet hatte, war es etwas frisch und neblig. Zum Glück hat sich die Sonne schnell wieder durchgesetzt und wir konnten dann am höchsten Punkt der Tour, dem Dürrensee, zumindest erahnen, wo die „Drei Zinnen“ und der „Monte Cristallo“ zu sehen wären. Am Dürrensee haben wir uns mit Cappuccino und Strudel oder anderen Leckereien verwöhnt, bevor es weiter Richtung Cortina d´Ampezzo ging. Die Streckenführung war einfach, es ging eine alte Bahntrasse entlang einfach immer runter. In Cortina wartete Gitti mit Brot, Schinken, Käse, Obst und Getränke auf uns. Im kleinen Stadtpark von Cortina konnte man sich mal kurz in den Schatten legen, weil die Sonne dann dochordentlich stark war. Ein paar nutzen die Pause auch für einen Abstecher in die Ortsmitte, die nicht weit entfernt war. Nach dem Fahrertausch fuhr Gerhard Papenberg weiter Richtung Calalzo di Cadore. Die Gruppe rollte weiter relativ bequem talwärts durch Cadore und viele kleine Örtchen. Irgendwie am Schluss haben wir Peter verloren, glücklicherweise gibt’s ja Handy und „Standort-senden“ in der WhatsApp-Gruppe.

Im Hotel Ferrovia gab`s dann erst mal ein Ankommensbier. Nach der Zimmerverteilung konnte sich jeder frisch machen und dann das Abendessen genießen. Leider hatte es zeitlich nicht mehr geklappt einen Abstecher zum Stausee zu machen. Aber zum Glück liegt nun die längste Tagesetappe hinter uns.

Dienstag

Wir starteten von Calalzo di Cadore in Richtung Belluno. Dieses Mal haben die drei Mädels (Petra, Ulla und Mechthild) den DAV-Bus mit unserem Gepäck gefahren. Die Radler sind durch das relativ enge und somit schattig/kühle Piave-Tal in Richtung Belluno unterwegs. In Langarone wollten wir uns zwar mit den drei Damen vom Bus treffen, hatten aber zwei unterschiedliche Uferseiten der Piave angesteuert. So hatte das leider nicht geklappt. In Langarone selbst haben wir zwar die Staumauer irgendwo zwischen den Bergen sehen können, aber im Ort ist nichts mehr von dem damaligen Unglück in den sechziger Jahren zu sehen. Am Straßenrand haben wir uns mit Pfirsichen, frischen Feigen vom Baum und Äpfeln erfrischt, bevor es weiterging.

Dieses Mal waren wir relativ früh in unserer Unterkunft, dem Albergo Cappello e Cadore. Die Pension liegt inmitten der Innenstadt von Belluno, was das Auspacken des Gepäcks und das Verstauen der Räder interessant gestaltet hat. Unsere Räder durften im Salon des Hotels abgestellt werden. Aber keine Bange, das Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen, daher ist die Bezeichnung „Salon“ vielleicht auch ein wenig hochgegriffen. Gerhard hatte Lara, eine Stadtführerin, engagiert, die uns Belluno in zwei Stunden nahe brachte. Wir haben gefühlt alle Kirchen der Stadt gesehen und konnten sogar in das normalerweise verschlossene Priesterseminar vordringen. Schöne Kreuzgänge in ruhiger Umgebung konnten wir hier genießen. Da es dieses Mal kein Abendessen im Hotel gab, wurden wir in einem nahegelegenen Restaurant mit einem tollen Menü verwöhnt.

Mittwoch

Mittwoch, den 19.09.2018 ging es dann von Belluno aus nach Feltre. Über Feltre wurde uns ja schon vorher der Mund wässrig gemacht, dass dieser Ort eine wunderschöne Altstadt hat. Somit haben wir bei tollstem Sonnenwetter die eher hügelige Fahrt in Angriff genommen. Wir sind quasi dauernd an den Belluneser Dolomiten entlang durch kleine Örtchen gefahren. Willi hatte leider mit seinem Bike immer wieder Probleme, eine lockere Schraube hat nicht nur zu witzigen Wortspielen sondern auch einer größeren Rad-Reparatur seitens Gerhard geführt. Mit nur noch zwei Kettenblättern ging es dann weiter. Auch Mechthilds Rad hat Probleme bereitet, hier haben wir dann den Vorplatz des Supermarkts in Anspruch genommen. In Cesiomaggiore wollte so irgendwie keiner das Fahrradmuseum besuchen, dafür haben wir dann den gefühlt einzigen offenen Supermarkt geplündert und aus dem Einkaufswagen uns mit Mortadella, Schinken, Tomaten, Bier, Limo, Cola und Eis als Nachspeise versorgt. Die beiden Fahrer, Ulrike und Günter, kamen uns per Rad entgegen und kamen so auch gleich zu einem Mittagessen.

Die letzte Etappe vor unserer feudalen Unterkunft war schnell erledigt. Unser herrlich gelegenes Quartier, ein ehemaliger herrschaftlicher Landsitz „Villa San Liberale“, mussten wir uns aber noch schwer mit einem straffen Anstieg durch die Baumallee erarbeiten. Aber dieses Haus hat wirklich für alle Plagerei entschädigt. Eine Kiesauffahrt inklusiv einer Tesla-Elektro-Tankstelle lässt uns erahnen, was uns innen erwartet. Im Erdgeschoss und ersten Stock eher altes Mobiliar mit großzügigen Räumen, im zweiten Stock dann höchst modern gestaltete Räume und einen Essplatz mit Dachterrasse hat uns echt staunen lassen. Hier hat der Innenarchitekt tolle Arbeit geleistet. Naja und der Hausherr hat wohl auch das nötige Kleingeld dazu…

Während sich jeder erfrischte oder im weitläufigen Garten Bier, Wein oder Prosecco genoss, das eine oder andere Foto machte, nahm sich Petra dem verirrten Mäh-Roboter an, mit der Folge, dass sie den „armen Kerl“ völlig verwirrte. Nachdem alle für das Abendprogramm abfahrbereit waren, sind wir mit zwei Shuttlefahrten dann in das einige Kilometer entfernte Feltre gefahren, haben die Altstadt besichtigt und in einer Birreria den Abend ausklingen lassen. Diese Birreria muss man sich wie das Hofbräuhaus von München vorstellen, 1 ½ – Literkrüge Bier und die Lautstärke waren echt beachtlich. Ute hat uns super wieder hin und zurück gebracht.

Donnerstag

Den Start am Donnerstag verschoben wir nach einem herrlichen Frühstück und dem „Mechthild-Geburtstagsständchen“ auf etwas später. Erst ging es wieder zurück auf die andere Seite des Piavetales. Am Start der Pass-Straße zum „San-Boldo-Pass“ gab es in Trichiana noch ein leckeres Nudel-Mittagessen, damit wir gestärkt den Berg erklimmen können. Mit eigentlich relativ gemächlicher Steigung eroberten wir den Pass „San Boldo“. Jeder konnte sein Tempo fahren und daher kamen wir recht unterschiedlich oben an. Petra hatte mit Ihrem Knie Probleme und wurde von Willi mit einer perfekten Massage verwöhnt. Die Abfahrt war recht spektakulär. Starten konnten wir nur auf Ampelzeichen, da die Tunnels nur einspurig waren. Sehr kurvig mit vielen „Tornanten“ ging`s durch unzählige Tunnels. Wahnsinn was damals die Bauarbeiter geleistet haben. An der Kurve 17 haben wir dann unsere Busfahrer getroffen. Mit Abgabe des Rucksacks ging es dann die letzten 10 Kilometer deutlich erleichtert hinab nach Campea in das Valdobbiadene.

In unserer Unterkunft Casa Fiorina hat sich dann die Bettenverteilung nicht ganz einfach gestaltet. Es gab zwar für jeden ein „Bett“ aber letztendlich waren es doch nur 12 vernünftige Schlafgelegenheiten und ein Schlafsofa. Fünf Personen mussten sich zwar ein Bad teilen – aber auch das haben wir alle gemeinsam irgendwie gemeistert. Abends ging es zu einem äußerst feudalen Abendessen im Ort in die nahegelegene Restauration. Tolle Vorspeisen, wunderbarer Wein, außergewöhnliche Hauptgerichte und letztendlich leckere Nachspeisen haben die Reisekasse ordentlich geschröpft.

Freitag

Am nächsten Morgen wartet ein gutes Frühstück am großen Tisch auf uns. Gleich im Anschluss steht uns die Degustation von Prosecco bei „MARSURET“ bevor. Viele Sorten wurden hier probiert. Dazu gab`s vom Hausherrn der Casa Fiorina selbstgemachte Wurst, Käse und Brot. Trotz der Frühstücksgrundlage und den Häppchen hat der eine oder andere Teilnehmer doch ein wenig sehr viel probiert und die Rückfahrt mit den Bikes zur Unterkunft war nicht ganz einfach. Gut dass nicht so Verkehr war, denn teilweise war die Fahrspur breiter als sonst.

Um 14.00 kam dann der „Localguide Matteo“ um die, die immer noch nicht genug hatten oder den Prosecco rausschwitzen wollten, zur Tour durch die Weinberge ab. Relativ flott ging es hier wohl zur Sache, wurde berichtet. Der Hinweis von Gerhard an den jungen italienischen Guide bezüglich des Alters der Mitfahrer hat nicht so wirklich Wirkung gezeigt. Bei der Tour ist Petra leider gestürzt und hat sich eine Prellung des Oberschenkels zugezogen.

Abends durften wir dann noch einmal wunderbares Essen in dem Lokal vom Vortag genießen. Dieses Mal haben wir ein wenig darauf geachtet, im finanziellen Rahmen zu bleiben!

Samstag

Am Samstag, den 22.09.2018 ging es dann mit DAV Bus und Bus Taxi nach Bassano del Grappa. Willi, Günter und Ulrike sind lieber nochmal die Tour des Locals nachgefahren, dieses Mal in vernünftigem Tempo. Uns hat Markttreiben und eine schöne Altstadt erwartet. Ebenso das „Museo del Poli“ zu besuchen und die Möglichkeit dort zu verkosten und zu kaufen, haben wir gerne in Anspruch genommen. An der alten Holzbrücke gab es den traditionellen „Mezzo e Mezzo“ (Getränk), das gehört wohl zum „Muss“ in Bassano. Danach hat sich die Gruppe ein wenig aufgeteilt, denn 11 Leute zusammenzuhalten ist nicht so einfach. Ein Teil ist mit dem DAV Bus weiter nach „Marostica“ gefahren, eine Burgmauer und geniale Altstadt war dort zu besichtigen. Der Rest der Gruppe hat noch ein wenig Bassano del Grappa genossen und ist dann mit dem Bus Taxi wieder zurückgefahren.

Diesen Abend ging es dann in Miane zum Pizza-Essen. Diese Pizzeria war zwar ein wenig mit uns als große Gruppe überfordert aber letztendlich wurden Durst und Hunger gestillt. Nach Rückkehr in der Casa Fiorina wurde die 1,5 Liter-Flasche „Prosecco Rose“ geköpft, die wir aufgrund unserer umfangreichen Einkäufe nach der Degustation geschenkt bekommen hatten.

Im Aufenthaltsraum wurden schon die Prosecco-Einkäufe und Grappa-Tüten getrennt nach den Transportfahrzeugen sortiert. Am nächsten Morgen ging es leider wieder zurück.

Sonntag

Gleich früh morgens um 8.00 Uhr kam ein Bikeshuttle. Dieser fuhr einen Teil der Gruppe zurück zum Startpunkt nach Percha. Denn schließlich wollten Ulla und Peter mit Mechthild weiter nach Kroatien und Tanja mit Ute an den Gardasee. Gerhard P. und Gitti treten die Reise zurück nach Kirchseeon an, damit Gerhard dann noch weiter nach Fürth fahren kann. Die ganzen „Hofer“ fuhren mit dem DAV Bus direkt nach Hause. Die WhatsApp-Gruppe wurde von allen „Nicht-Fahrern“ für Updates zum Fahrtverlauf und den jeweiligen Hungerzuständen noch rege genutzt.

Gute 3800 Höhenmeter und über 220 Kilometer liegen hinter uns. Traumwetter und tolle Landschaften haben uns immer begleitet. Eine lustige zusammengewürfelte Gruppe hat Norditalien näher kennengelernt und nimmt sicher ganz viele Eindrücke mit nach Hause. Sicher ist das eine oder andere schöne Bild dabei, das im Nachgang beim Fototausch das Erlebte nochmal Revue passieren lässt.

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